Arbeitsökonomie
Methoden und neue Medien1
In einer Zeit, in der die Arbeitsbereiche der Lehrerinnen und Lehrer immer vielfältiger
werden, die Belastungen und Anforderungen steigen und gleichzeitig – zumindest
in einigen Bereichen – die Deputate erhöht wurden, müssen auch wir Pädagogen
überlegen, ob wir unsere Arbeitsweise und damit auch unsere Rolle(n) neu überdenken
müssen.
Stichworte
wie: lifelong learning, selbstständiges und selbstverantwortliches Lernen,
Lernen durch Lehren ..., um nur ein paar zu nennen, wirken sich nachhaltig auf
unsere Rolle als Wissensorganisatoren und Wissensvermittler aus. Und gerade Schülerkompetenzen
wie selbstständiges und selbstverantwortliches Lernen bedingen unseren
Rollenwechsel. Weg von der Wissensvermittlung hin zu Strategien und
Organisationsformen der Wissensaneignung. Und dies bedeutet gleichzeitig
Erwecken von Problembewusstsein und Hilfe bei der Entwicklung eigener Lösungsstrategien.
Dadurch und darüber hinaus verschieben sich natürlich im Unterrichtsgeschehen
auch die Art und der Anteil sowohl unserer Arbeit wie der der Schülerinnen und
Schüler.
Methoden
wie:
- Portfolio2
- Wochenplan
-
Freiarbeit
-
Lernzirkels
- stilles Üben
-
Projektarbeit
- ...
bereiten
unsere Schülerinnen und Schüler gezielt auf die neuen Anforderungen und
Kompetenzen vor und entlasten uns.
Damit haben solche Methoden auf der einen Seite arbeitsökonomisierenden
Charakter, auf der anderen Seite sind sie ein wichtiger Schritt in Richtung
„moderates Lehren – lehrendes Moderieren“. Dabei gilt natürlich zu
beachten, dass es nur zu einer echten Arbeitserleichterung und –reduzierung
kommen kann, wenn wir bereit sind zusammenzuarbeiten, wo immer möglich
arbeitsteilig vorgehen und uns gegenseitig auch „zuarbeiten“.
Arbeitsökonomie und neue Medien – Vorbereitung
Bereits bei der Materialsuche eröffnet das Internet mit seinem weltweiten Materialpool eine ungeheure Materialfülle. Um in ihr nicht zu ertrinken und gefundene Adressen nicht sofort wieder zu vergessen bieten sich themenspezifische Sammlungen von Internetadressen an. Diese lassen sich sehr leicht erzeugen, indem man gleichzeitig eine Textdatei geöffnet hat, in die wichtige und gute Adressen hineinkopiert werden. Dass man in diese Datei nicht nur die Internetadresse hineinkopiert, sondern noch einen Kurzkommentar hinzufügt, versteht sich von selber. Solche Linklisten erleichtern uns auf die Dauer gesehen unsere Materialsuche. Gleichzeitig können sie in modifizierter Form, d.h. hier gezielte Auswahl, als Rechercheanweisung für Schüler dienen.
Der große Vorteil dieser Internet-Materialien besteht darin, dass man sie beliebig verändern, neu zusammenstellen, ergänzen und somit dem aktuellen Unterricht anpassen kann.
Gleichzeitig eröffnen Internet-Materialien häufig auch neue Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung und des Materialeinsatzes. Denn nichts spricht wohl dagegen, dass Klassen zwischendurch auch einmal eine internet-basierte Unterrichtssequenz er- und bearbeiten, v.a. wenn diese zuvor auf dem Server gespeichert wurde und somit Verbindungsausfälle ausgeschlossen werden. Ein Ergebnisaustausch kann dann gleichzeitig als Ergebnissicherung und –kontrolle dienen.
Aber auch die eigene Materialerstellung bzw. deren auf die individuelle Lerngruppe zugeschnittene Veränderung ist mit dem PC jeder Zeit problemlos und zeitsparend zu bewältigen.
Die Vorteile
der digitalen Materialsicherung und Materialverwaltung liegen auf der
Hand. Auf engstem Raum, und übersichtlich geordnet können sie jeder Zeit ergänzt
und abgerufen werden. Gedruckte Materialien können eingescannt und in den
eigenen Materialpool mit aufgenommen werden. Wird das ganze dann noch auf dem
Schulserver bereit gestellt – und ist damit über das Intranet abrufbar – ,
können die anderen KollegInnen davon profitieren und es auf ihren eigenen
Unterricht zuschneiden.
Weitere Vorteile sind:
-
Die Materialien lassen sich auf einfachste Weise hin und her
transportieren.
-
Einzelne Teile können untereinander verknüpft werden und somit zur
Wissensvernetzung beitragen.
-
Und: Es geht nichts verloren, es wird nichts verlegt, es muss nichts
wieder in Vorbereitungsräume zurückgebracht und eingeordnet werden.
Voraussetzung ist natürlich eine übersichtliche und benutzerfreundliche Struktur eines solchen Materialpools. Texte, Übungen, Grafiken, Schaubilder etc. müssen schnell und gezielt gefunden werden, ohne dass man sich durch eine Vielzahl von Dateien durchklicken muss. Eine fachbezogene, sinnvolle Ordnerstruktur, Ordnerübersichten und inhaltsbezogene, allgemein verständliche Dateinamen können viel zu der notwendigen Übersichtlichkeit beitragen. Auch verbindliche Regelungen für Dateinamen sind unerlässlich, damit man nicht aus Versehen die Datei einer Kollegin oder eines Kollegen überschreibt.
Unabdingbar ist es, dass möglichst alle Mitglieder einer Fachschaft geeignete Materialien den anderen über den Materialpool zur Verfügung stellen.
Arbeitsökonomisch sinnvoll wäre es, wenn – zumindest in der Anfangsphase – Schwerpunktthemen jahrgangsmäßig aber auch jahrgangsübergreifend unter den Kolleginnen und Kollegen aufgeteilt würden.
Computergestützter Unterricht
Auf diese Weise käme man relativ schnell und mit einem für den Einzelnen immer noch überschaubaren Arbeitsaufwand zu einem computergestützten Unterricht.
Hierzu zählen u.a.:
-
Arbeiten mit Internet-Unterrichtseinheiten oder Unterrichtssequenzen
- Arbeiten mit Intranet-Materialien und Aufgaben
-
Materialrecherche3,
Aufbereitung und Präsentation durch Schüler(gruppen)
-
Erstellen von Aufgaben/Übungen mit Lösungen durch Schüler(gruppen)
- ...
Für den Lehrer bedeutet dies:
-
weniger Arbeits- und Zeitaufwand
-
weniger Aktivität im Unterricht und damit
-
mehr „Ruhepausen“ im Unterricht
-
Organisieren und Steuern des Unterrichts
-
verstärkte Aktivität seitens der Schüler
-
erweiterte Methodenvielfalt
Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet dies:
-
selbstständiges und selbstverantwortliches Lernen
-
eigene Lern- und Wissensorganisation inklusive eigenem Zeitmanagement
-
Lernen durch Lehren
-
mehrkanaliges Lernen
Präsentationsfolien zum Referat